Gemeinsam gedachten die Partnerstädte mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Ehrenamt den Kriegstoten.
Gemeinsam gedachten die Partnerstädte mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Ehrenamt den Kriegstoten.

Volkstrauertag 2023: Stadtverwaltung gedenkt gemeinsam mit Partnerstädten den Kriegstoten

Traditionell gedenkt die Stadt Kornwestheim am Volkstrauertag gemeinsam mit Gästen aus den Partnerstädten den zahllosen Opfern der beiden Weltkriege und Menschen, die noch heute weltweit von Krieg und Gewalt betroffen sind.

Auch in diesem Jahr waren Vertreterinnen und Vertreter aus den Partnerstädten Weißenfels (Sachsen-Anhalt), Villeneuve-Saint-Georges (Frankreich) und Eastleigh (Großbritannien) angereist. "Ein Blick in die Nachrichten führt uns deutlich vor Augen, dass wir auch heute in unruhigen Zeiten Leben. Täglich neue Entwicklungen – ob im Ukraine-Krieg, im Nahost-Konflikt oder in anderen politischen, sozialen oder gesellschaftlichen Auseinandersetzungen – haben Auswirkungen auf unsere Gesellschaft", sagte Oberbürgermeister Nico Lauxmann in seiner Begrüßung an die Gäste in der Aussegnungshalle. "Sie machen uns betroffen, lösen Ängste aus. Umso mehr bedeutet es uns, dass wir an diesem Tag Gäste aus unseren Partnerstädten in Kornwestheim begrüßen dürfen. Lassen Sie uns nie vergessen, wie wertvoll das Miteinander ist und dass Frieden leider noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. Stehen wir besonders in diesen schwierigeren Zeiten Seite an Seite, um auf diese Weise ein Zeichen für Frieden und Freundschaft zu setzen", betonte Lauxmann.

Neben den angereisten Personen aus den Partnerstädten waren auch Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates, der Reservistenkameradschaft, des Sozialverbands VdK, Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Realschule sowie Colonel G. Kirk Alexander von der U.S. Army zur Gedenkfeier gekommen. 

Viele Beteiligte tragen zu einer bewegenden Feier bei

Eine Bereicherung für die Feier war auch der Beitrag der Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Realschule, die sich zu den Themen Krieg und Migration ihre eigenen Gedanken gemacht haben. Untermalt von Enyas "Only Time" lasen sie Fakten rund um die beiden Themenkomplexe vor, die auch die Sicht der jungen Generation auf den Krieg widerspiegelte. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier von Kirchenmusiker Christian Kamm. 

Bei der anschließenden Kranzniederlegung am Mahnmal auf dem Friedhof wurde das Totengedenken vorgetragen. Pfarrer Ulrich Theophil von der Evangelischen Kirchengemeinde Kornwestheim sprach ein Gebet. Das Große Blasorchester der Städtischen Orchester Kornwestheim e.V. begleitete die Kranzniederlegung mit mehreren Musikstücken. 

Abwechslungsreiches Programm am Samstag

Schon im Vorfeld hatte sich die Stadtverwaltung ein spannendes und vor allen Dingen abwechslungsreiches Programm für die Gäste aus den Partnerstädten überlegt. Am Freitagabend brachte die Vernissage zur neuen Ausstellung den Gästen mit "Die fabelhaften Abenteuer von Lurchi und Mecki" ein Stück Stadtgeschichte näher.

Der Samstag stand ganz im Zeichen eindrücklicher Bilder: Nach einem Besuch des Fernsehturms ging es für die Delegationen in das Museum Hotel Silber in Stuttgart, das eine Dauerausstellung zu den Themenbereichen Polizei, Gestapo und Verfolgung erarbeitet hat. Sowohl die Gäste aus den Partnerstädten als auch die Verwaltungsvertreterinnen und -vertreter zeigten sich bewegt von den dort gewonnen Eindrücken. Der Besuch des Wohltätigkeitskonzerts der Städtischen Orchester, der Gottesdienst in der evangelischen Martinskirche und ein Stadtspaziergang mit Stadtarchivarin Natascha Richter rundeten das Rahmenprogramm ab.

Partnerstädte hatten bereits in der Vorwoche eingeladen

Schon in der Vorwoche waren Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel und Stadtrat Robert Müller als ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters in die Partnerstädte gereist. Während Koch-Haßdenteufel für den Remembrance Day erstmals das Borough auf Eastleigh besuchte, nahm Müller an den Feierlichkeiten anlässlich des Jour de l'Armistice in Villeneuve-Saint-Georges teil.

Beide waren beeindruckt von den Feierlichkeiten und dem jeweiligen herzlichen Empfang. Traditionell umringte auch in diesem Jahr ein rotes Blütenmeer aus künstlichen Mohnblumen das Mahnmal in Eastleigh. Dieser Brauch rührt aus einem Gedicht, das Major John McCrae nach der Zweiten Flandernschlacht in Belgien während des Ersten Weltkrieges geschrieben hat. Darin erwähnte er die behelfsmäßig ausgehobenen Soldatengräber, auf denen später wilder Klatschmohn blühte. In Frankreich kommen unterdessen die ebenfalls symbolträchtigen Vergissmeinnicht zum Einsatz, die in vielen Ländern zur Erinnerung an die Kriegstoten niedergelegt werden. In Kornwestheim werden unterdessen alljährlich Kränze zu Ehren der Verstorbenen zum Mahnmal getragen.

 Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel legte am Mahnmal in Eastleigh einen Kranz aus Klatschmohnblüten nieder.
Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel legte am Mahnmal in Eastleigh einen Kranz aus Klatschmohnblüten nieder.
Hand in Hand für mehr Frieden stand der ehrenamtliche Stellvertreter des Kornwestheimer Oberbürgermeisters, Robert Müller, mit dem Bürgermeister von Villeneuve-Saint-Georges, Philippe Gaudin.
Hand in Hand für mehr Frieden stand der ehrenamtliche Stellvertreter des Kornwestheimer Oberbürgermeisters, Robert Müller, mit dem Bürgermeister von Villeneuve-Saint-Georges, Philippe Gaudin.  
(Erstellt am 23. November 2023)