Grundschulkinder der Eugen-Bolz-Schule bei der Theatervorstellung des Präventionsprojektes zum Thema "Spielsucht für Grundschulkinder".

Stadt Kornwestheim beteiligt sich an kreisweiter Jugendwoche

Die Stadt Kornwestheim hat im Rahmen der kreisweiten Jugendwoche, die von der Kreisjugendpflege Ludwigsburg  und dem Kreisverband der Jugendzentren Ludwigsburg e.V. organisiert wird, verschiedene Projekte an den Kornwestheimer Schulen angeboten.  

Die Jugendwoche findet jährlich unter dem Motto „Lebenskunst - Fit für die Zukunft“ statt. Städte und Kommunen haben die Möglichkeit, aus einem Pool von Angeboten für die Jugendlichen etwas auszuwählen, was sie dann in ihrer Stadt umzusetzen können. Das Portfolio reicht von Sportangeboten über Kunstworkshops, Naturerlebnisse, Ernährungscoachings bis hin zu Persönlichkeitsfindung und Suchtprävention. Das Ziel ist es, Jugendlichen Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, um sie so fit für die Zukunft zu machen. 

Die Stadt Kornwestheim beteiligt sich bereits seit einigen Jahren an der Jugendwoche. "Es ist immer eine gute Gelegenheit, interessante Workshops vor Ort in den Schulen und in den Einrichtungen anzubieten", sagt Tanja Solander-Popovic, stellvertretende Leiterin der Abteilung Jugend im Fachbereich Kinder, Jugend, Bildung. Die Auswahl der Angebote richtet sich unter anderem nach dem aktuellen Bedarf der Schulen. "Wir wollen bewährte Angebote aufrechterhalten und diese mit neuen Veranstaltungen erweitern. So entsteht ein abwechslungsreiches Themenfeld", so Solander-Popovic. 

Stärkung der Sozialkompetenz bei "Kämpfen nach Regeln"

Die Schüler der Klassen fünf und sechs des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) konnten an dem Angebot "Kämpfen nach Regeln" teilnehmen. Tobias Maucher, Sozialarbeiter und systemischer Coach, bot verschiedene Ausdauer,- Kampf- und Mannschaftsspiele an, bei denen die Jungen körperlich gefordert wurden. Außerdem setzten sie sich mit den Themen Niederlage und Aggressionen sowie der Frage nach den Konsequenzen für bestimmtes Verhalten auseinander und welche Handlungsmöglichkeiten es dafür gibt. "Dieser Workshop fand zum vierten Mal in Folge am SBBZ statt. Einige der Jungen haben schon in den vergangenen Jahren teilgenommen und es war ein deutlicher Zugewinn der Sozialkompetenz zu beobachten", meint Sozialarbeiterin Yamina Haas. 

Was kostet das Leben?

Einen Schuldenpräventionsworkshop haben Jugendliche der zehnten Klasse der Philipp-Matthäus-Hahn Gemeinschaftsschule absolviert. Für die Schülerinnen und Schüler, die bald die Schule abschließen werden, spielt das Thema Geld eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Haushaltsspiels "Ein x Eins - Was kostet das Leben" konnten sie die Höhen und Tiefen einer Haushaltsführung erleben und üben. Den Schülerinnen und Schülern wurde schnell bewusst, wie knapp das Geld in der Haushaltskasse sein kann und welche Prioritäten dann vielleicht gesetzt werden müssen. 

Grundschulkinder helfen Leonie aus der Spielsucht

Die Kinder der Eugen-Bolz-Schule haben mit Freude und Euphorie bei der Theatervorstellung des Präventionsprojektes zum Thema "Spielsucht für Grundschulkinder" mitgemacht. In dem Stück geht es um Leonie, die zum Geburtstag ein Tablet namens „Ed“ von ihrer Großmutter geschenkt bekommt. Mit der Zeit spielt sie immer mehr mit dem Tablet, vernachlässigt ihren Freund Leo, macht keine Hausaufgaben mehr und belügt ihre Mutter. "Ed" entwickelt ein Eigenleben und erpresst sie, indem er sagt, dass er ihren Account löscht, wenn sie nicht sofort weiterspielt. Die Kinder der Eugen-Bolz-Schule haben während des Theaters durch Zurufe versucht, Leonie zu helfen: "Kauf das nicht!“, oder „mach das nicht!“, schrien die Schülerinnen und Schüler. 

In der Nachbereitung des Theaterstückes wurde deutlich, dass etwa zwei Drittel der Viertklässlerinnen und Viertklässler ein Handy oder Tablet besitzen. "Einige Kinder erzählten, dass sie in der Vergangenheit von fremden Nummern angeschrieben oder angerufen wurden. Die Lehrkräfte versuchten die Kinder dafür zu sensibilisieren, wie sie damit umgehen können und welche Einstellungsmöglichkeiten es auf den Geräten gibt, um das zu umgehen", erklärt Sozialarbeiterin Stefanie Kottwitz. 

(Erstellt am 13. November 2023)