Die Bäckerei Dannenmann nimmt als erster Betrieb an dem Förderprogramm für Mehrwegsysteme der Stadt Kornwestheim teil. Isabell Pietzsch (zweite von links), Geschäftsführerin, erklärt Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel, Jannis Körner, Klimaschutzmanager, und Melina Kälber aus der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, wie "Recup" bei ihr im Unternehmen funktioniert.
Die Bäckerei Dannenmann nimmt als erster Betrieb an dem Förderprogramm für Mehrwegsysteme der Stadt Kornwestheim teil. Isabell Pietzsch (zweite von links), Geschäftsführerin, erklärt Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel, Jannis Körner, Klimaschutzmanager, und Melina Kälber aus der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, wie "Recup" bei ihr im Unternehmen funktioniert.  

Stadt führt System für Mehrwegbehältnisse ein - erster Betrieb ist bereits mit dabei

Essen und Trinken zum Mitnehmen ist spätestens seit der Corona-Pandemie bei den Bürgerinnen und Bürgern im Trend. Durch die zahlreichen Verpackungen entsteht aber auch viel Müll, der nach dem Verzehr oftmals an Ort und Stelle liegen gelassen wird. 

Um der Kundschaft zumindest eine Wahl zu lassen, ob sie Ein- oder Mehrwegbehältnisse zum Transport ihrer Speisen und Getränke möchten, will die Stadt einheitliche Mehrwegsysteme in Kornwestheim einführen. 

Dafür hat der Gemeinderat der Einführung von "Recup" und "Local to go" zugestimmt. Die Stadt möchte die Unternehmen und Gastronomiebetriebe bei der Umsetzung unterstützen und bietet für die ersten 20 Betriebe, die sich entscheiden mitzumachen, eine Förderung an. Die Stadt beteiligt sich zur Hälfte an den Gesamtkosten, die je nach Vertragslaufzeit (ein oder zwei Jahre) variieren. 

Akzeptanz in der Gesellschaft

Der erste Betrieb ist schon mit dabei. Die Bäckerei Dannenmann setzt bereits seit August 2022 "Recup" in ihrem Handwerksbetrieb in Kornwestheim um. Die Kundinnen und Kunden reagierten bisher noch verhalten. Isabell Pietzsch, Geschäftsführerin, ist sich aber sicher, sobald mehrere Unternehmen das Projekt umsetzten, wird auch die Akzeptanz in der Gesellschaft wachsen. "Für viele Kundinnen und Kunden ist das Konzept von 'Recup' einfach noch fremd. Ich erkläre es dann immer ausführlich und die Idee dahinter gefällt vielen", sagt die Geschäftsführerin. Ihr sei das Thema Nachhaltigkeit in ihrem Unternehmen wichtig. Und da gehöre der Umstieg auf eine nachhaltige Option von To-Go-Behältnissen einfach dazu. "Wenn man im Verkauf arbeitet und merkt, was täglich an Papierbechern- oder Tüten über die Ladentheke geht, dann muss man umdenken", so Pietzsch. Langfristig gesehen will die Bäckerei Dannenmann die Papierbecher für Heißgetränke komplett abschaffen. Dafür müssen laut Pietzsch aber definitiv noch mehr Unternehmen an dem Projekt teilnehmen. "Das Mehrwegsystem funktioniert nur, wenn die Abgabe der Becher für die Kundinnen und Kunden keinen Mehraufwand bedeutet. Umso mehr Unternehmen an dem Projekt teilnehmen, umso leichter wird das", erklärt sie. 

"Recup" - Wie funktioniert es?

Beim Kauf eines Heißgetränks in der Bäckerei Dannenmann können für je einen Euro der Becher sowie der Deckel erworben werden. Dass für Becher und Deckel separat Pfand gezahlt werden muss, hat einen Grund. "Nicht jeder braucht einen Deckel. Kundinnen und Kunden, die zu Fuß unterwegs sind, wollen oft bewusst keinen Deckel haben. Wer mit dem Auto fährt hingegen schon", erklärt die Geschäftsführerin. Sie sei froh, dass "Recup" deswegen im September 2022 endlich Deckel eingeführt hat. 

Wer die Becher dann zurückbringt, erhält auch sein Pfand zurück. Die Becher müssen außerdem vor der Rückgabe nicht gespült werden. Das übernimmt das jeweilige Unternehmen. Beim Kauf eines Heißgetränks im "Recup" zahlen die Kundinnen und Kunden bei der Bäckerei Dannenmann auch zehn Prozent weniger. "Das liegt einfach daran, dass sich die Kosten des Papierbechers erübrigen", sagt Isabell Pietzsch. 

Für die Stadt Kornwestheim ist die Umsetzung der Mehrwegsysteme an mehreren Orten in Kornwestheim ein wichtiger Beitrag für die Nachhaltigkeit. "Wenn wir es als Stadtverwaltung schaffen, mehrere Unternehmen und Gastronomen für dieses System zu gewinnen, bieten wir den Bürgerinnen und Bürger zumindest eine Wahl, auf Mehrwegbehältnisse zurückzugreifen und Müll zu reduzieren", findet Bürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel. 

Die Förderrichtlinie und weitere Informationen sind unter kornwestheim.de/wirtschaftsprojekte zu finden. Für Fragen steht Melina Kälber von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing per E-Mail unter Melina.Kaelber@kornwestheim.de zur Verfügung. 

(Erstellt am 22. Dezember 2022)